Niclas Stierlin und der Hallesche FC dürfen sich weiter Hoffnungen auf den Aufstieg in die 3. Liga machen. Klar, Lokomotive Leipzig ist als Tabellenführer für den Moment auf sieben Punkte enteilt, doch die Saison ist noch lang. Halle hat seine Position als erster Verfolger gefestigt.
Am Sonntag nämlich, als die Saalestädter mit 2:1 bei Hertha Zehlendorf gewonnen haben. Der Torschütze zum 1:0 aus der elften Minute ist ein im Ruhrpott alter Bekannter: Niclas Stierlin.
Im Sommer hatte sich der gebürtige Mannheimer Halle angeschlossen und dem MSV den Rücken gekehrt. Stierlin ist sofort angekommen und seit Wochen nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. Am achten Spieltag erzielte er gegen den FSV Luckenwalde sein erstes Saisontor - und hat nun nachgelegt.
Fünf Punkte liegt der HFC nun vor dem famos gestarteten FC Carl-Zeiss Jena. Besonders bitter: Am Freitagabend hatte es so ausgesehen, als würde Ligaprimus Lok bei Aufsteiger VfC Plauen straucheln. In der 89. Minute erlöste dann aber Farid Abderrahmane die Loksche und hält den Traum von Liga drei am Leben.
Stierlin kennt diese bereits. 128-mal lief der defensive Mittelfeldspieler da auf. Nach seiner Ausbildung in der Jugend von Waldhof Mannheim, des 1. FC Kaiserslautern und von RB Leipzig zunächst für die SpVgg Unterhaching, der er sich im Sommer 2019 abgeschlossen hatte. Nach 53 Spielen und vier Toren für die Vorstädter fand Stierlin im Sommer 2021 dann den Weg nach Meiderich.
Im Trikot der Zebras stehen 88 Einsätze, drei Tore und vier Vorlagen zu Buche. Den Absturz in die Regionalliga West konnte Stierlin aber auch nicht verhindern. Seit Sommer 2024 kickt er nun in Halle.
„Wir haben mit der Verpflichtung von Niclas nun deutlich mehr Optionen im Mittelfeld, sowohl was die systemische Ausrichtung angeht, als auch im Hinblick auf die Balance zwischen Offensive und Defensive. Wir erhoffen uns zudem ein Plus im Bereich Zweikampf- und Spielintensität. Er ist trotz seiner Erfahrung in Liga 3 noch kein fertiger Spieler und soll sich bei uns weiterentwickeln können", hatte Sportdirektor Daniel Meyer gesagt. Stand jetzt scheint er damit Recht zu behalten.